Warum Deutschland viel zu groß ist. Eine wirklich wahre Geschichte.

Diese Geschichte beginnt vor vor langer, langer Zeit. Zu einer Zeit, als Deutschland ganz klein war. Das ganze Land war damals nur 18,895 Meter lang und 18,895 Meter breit, das ergibt eine Gesamtfläche von ungefähr 357 Quadratmetern. Das – war Deutschland. Zu jener Zeit war alles kleiner als heute, die Menschen, ihre Häuser, ihre Ponies,… Continue reading Warum Deutschland viel zu groß ist. Eine wirklich wahre Geschichte.

Das Meer in dir

Du klapptest die Trittleiter auf, stelltest sie vors Regal und stiegst die beiden Stufen hoch. Es gibt nichts Schöneres, als Texte übers Meer zu lesen, sagtest du und strichst mit dem Zeigefinger die Rücken der Bücher im Regal entlang. Ich saß im großen grünen Ohrensessel, meine Beine über einer der Armlehnen, die Hände im Nacken verschränkt,… Continue reading Das Meer in dir

Formlos und frei: Sommer 2011.

Fünftausendzweihundert Kilometer. Berlin – Dresden – Berlin – Köln – Duisburg – Berlin – Hamburg – Ostsee – Berlin – Düsseldorf – Köln – Duisburg – Berlin – Sczecin – Berlin – Stuttgart – Berlin. Sitzen: Irgendwo auf dem Boden. Vor Polizeiwachen. Vor Bahnhöfen. Auf Bierbänken. Auf Parkwiesen. Auf Bäumen. An Stränden. Auf Mauern. Im… Continue reading Formlos und frei: Sommer 2011.

Das verlorene Ich

Eines Morgens erwachte ich und war mir über Nacht abhanden gekommen. Nun verliert man sich selbst aber nicht einfach wie einen Zettel, den man in einer Wohnung verlegt, wie eine Münze, die durch ein Loch in einer Tasche verschwindet, oder wie eine gesunde Gesichtsfarbe, die unter zu viel Monitoreinstrahlung einem fahlen Grau weicht. Man verliert sich… Continue reading Das verlorene Ich

liebe, geographisch oder: wäre deine haut eine landkarte, wollte ich

deine grenzen höhen täler küstenwind und alpenglühn mittagshitze nebelnachtblau stille wellentodezähler frühling heidebodengrün winter großstadtfelsengrau unsre staatsform lippenbogen unsre sprache gänsehaut währungseinheit augenblick dir, könig, maßlos ich gewogen fingerspitzennah vertraut von dir gibt es kein zurück schlafen, küstenwind im nacken morgens wimpern voller sand schwarz von deines feuers rauch glänzen meiner krone zacken schnee und… Continue reading liebe, geographisch oder: wäre deine haut eine landkarte, wollte ich

bleib.

nur so lange wie es dauert einen einwortblick zu werfen deine sinne anzuschärfen eine zigarettenlänge bleib. für eine tasse tee kaffee für ein glas whiskey oder wein lass uns nur zusammen sein für einen schluck wir einen see bleib. für ein lied dreisechsunddreißig einen tanz die augen zu ein wir sein für ein flüstern du… Continue reading bleib.

Published
Categorised as Gedichte

Und Frida sagt, es wachsen keine Träume mehr

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und sehe in den Spiegel. Ich sehe mir in die Augen wie einem Fremden, der mir gegenübersteht. Lege meine Hand auf meine Wange, sehe  die Finger und spüre doch — nichts. Ich beuge mich nach vorne und zähle die Haare meiner Augenbrauen, die dunklen Wimpern, die Falten unter meinen… Continue reading Und Frida sagt, es wachsen keine Träume mehr