Es ist leicht, die Nächte voneinander zu unterscheiden, diese ist eine Nacht von Samstag auf Sonntag, es ist kurz vor fünf, ich bin an irgendeinem U-Bahnhof in irgendeiner Stadt, auf dem Bahnsteig liegen Scherben, jemand stellt eine Bierflasche auf die Bahnsteigkante, die Flasche ist voll, nur ein Schluck fehlt, zwei Punks kicken eine Coladose über… Continue reading Kenn die Nacht.
Ja. Oh ja.
(“Sagt ihm, daß er den Träumen seiner Jugend / Soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird!”) (gefunden in: Kurt Tucholsky in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (Klaus-Peter Schulz, 1970))
Alle Farben dieser Welt. Eine Novembergeschichte.
Es war einmal in einem Wald nicht weit weg von hier im elften Monat des Jahres, und der kleine Fuchs lag vor seinem Bau und machte sich Gedanken. Manchmal sah er zwischen den Bäumen in seinem Wald nach oben und schüttelte den Kopf. Er machte sich noch mehr Gedanken, und als die Gedanken sehr viele… Continue reading Alle Farben dieser Welt. Eine Novembergeschichte.
Was nun.
Fingerübung #1. Dienstag.
Die Tage und Wochen rauschen an mir vorbei wie ein Film, es ist ein guter Film, aber ich glaube, jemand spult die ganze Zeit vor, eines Tages werde ich zurückspulen und manche Szenen noch einmal ansehen müssen, wenigstens ist der Soundtrack gut. Das menschliche Gehirn kann maximal 24 Bilder pro Sekunde bewusst verarbeiten.
Ich werde da sein.
Ich werde da sein in Frühlingsluft und Sommerwind, in Herbststürmen und kaltem Nordwind im Winter. Ich werde da sein im Sonnenschein und im Schatten, im Nebel und im Morgenlicht. Ich werde da sein bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, am dunkelsten Tag und in der hellsten Nacht. Ich werde da sein
Schreiben ist Selbstverteidigung.
Ich kaufe Blumen, um ihnen beim Sterben zuzusehen. Die welken Blüten breite ich auf dem Boden in meiner Wohnung aus und lege mich zu ihnen. In den Zimmerecken liegt der Staub, an der Decke feine Spinnweben. Um die Mittagszeit geht die Sonne von einer Seite des Raumes auf die andere, malt eine leuchtende Spur auf… Continue reading Schreiben ist Selbstverteidigung.
Aufgeben ist nichtmal die zweitbeste Lösung
Nimm die Dinge und schmeiß sie an die Wand. (Tomte) . Einen Abgang ankündigen und dann doch nicht durchziehen ist ganz schön albern. Und sieht aus wie billiges fishing for compliments. Ja. Das ist doof. Denn so — so war das wirklich nicht gedacht. Überhaupt lief so einiges anders als gedacht. Vor einigen Tagen schrieb ich… Continue reading Aufgeben ist nichtmal die zweitbeste Lösung
Warum Deutschland viel zu groß ist. Eine wirklich wahre Geschichte.
Diese Geschichte beginnt vor vor langer, langer Zeit. Zu einer Zeit, als Deutschland ganz klein war. Das ganze Land war damals nur 18,895 Meter lang und 18,895 Meter breit, das ergibt eine Gesamtfläche von ungefähr 357 Quadratmetern. Das – war Deutschland. Zu jener Zeit war alles kleiner als heute, die Menschen, ihre Häuser, ihre Ponies,… Continue reading Warum Deutschland viel zu groß ist. Eine wirklich wahre Geschichte.
Das Meer in dir
Du klapptest die Trittleiter auf, stelltest sie vors Regal und stiegst die beiden Stufen hoch. Es gibt nichts Schöneres, als Texte übers Meer zu lesen, sagtest du und strichst mit dem Zeigefinger die Rücken der Bücher im Regal entlang. Ich saß im großen grünen Ohrensessel, meine Beine über einer der Armlehnen, die Hände im Nacken verschränkt,… Continue reading Das Meer in dir