Am Freitag sieht man ungläubig auf Animationen von Kontinentalplatten, und auf die Wucht, mit der ganze Dörfer weggerissen wurden, und alles ist so groß, dass man denkt, es ginge um die Häuser, wo es doch um Menschen geht. Nachts bleibt man wach, um zu erfahren, wenn etwas passiert, als könnte man dadurch irgendetwas ändern. Früh… Continue reading Fukushima, Japan
Author: L.
I walk fast.
Das Lied der Möglichkeiten
Manchmal ist die Frage, ob die es gar nicht um die Quantität der Optionen geht, sondern darum, ob nicht einfach jede davon die falsche ist. // Man könnte dies als philosophisches Betrachten einer Fleischtheke deuten. Könnte man. Muss man aber nicht.
Wasser
(See, um 1999) Seit ihrer Kindheit war sie fest überzeugt, wasserlöslich zu sein. Sie wartete nur darauf, eines Tages ohne Schirm und Cape im Regen zu stehen. Sie würde auf der Straße neben dem Gehweg stehen und zusehen, wie sie sich langsam auflöst. Wie ihre Kleidung verschwimmt, ihre Haare, ihre Hände weggewaschen werden und ihre… Continue reading Wasser
Leben ist Sterben: Biologie für Metaphoriker
Leben beginnt mit dem Zusammenschluss der größten und der kleinsten Zelle des Menschen – Eizelle und Spermium. Mit ihrem Verschmelzen entsteht die Zygote, aus der in 9 Monaten Billionen von über 200 verschiedenen Zellarten entstehen. Mensch kann nur werden, wer sterben kann: Ab der 6. Lebenswoche wachsen die Hände zunächst nicht weiter, sondern einzelne Zellen… Continue reading Leben ist Sterben: Biologie für Metaphoriker
Analog
Ich würde gerne analog bloggen. Die Texte schriebe ich in ein Notizbuch, schnitte die Seiten aus und steckte sie in Briefumschläge. Ich übte extra eine schönere Handschrift, und Fotos schickte ich als Abzüge mit. Für übers-Bett, für an-die-Wand und für Freunde. Und beim Feed wäre jede Woche ein Keks mit im Umschlag. Das wäre schön.
Die erste, letzte, schönste Liebe
Egal was war, da war immer Musik: Beim Aufwachen, beim Zähneputzen, beim Autofahren, im Bus, im Café, in der Bar, im Kopf und beim Einschlafen. Ich habe immer Musik gemacht: Spiele Geige, seit ich denken kann, Gitarre irgendwie auch. Dann war da noch diese Gesangsausbildung, ich fing an, Musik zu schreiben, und will endlich auf… Continue reading Die erste, letzte, schönste Liebe
Italien
In Italien war der Herbst noch immer viel mehr ein Sommer. Wir waren mit meinem alten Auto gefahren, durch die Berge, vorbei am Lago Maggiore, bis da nur noch Feldwege waren. An einem kleinen Haus neben einer Pferdekoppel ließen wir das Auto stehen und zogen die Schuhe aus. Hand in Hand liefen wir durch den… Continue reading Italien
Eigentlich … oder: ach, egal
Eigentlich ist es doch egal, dass der Winter nicht vorbeigeht. Dass ein neuer Laptop unbezahlbar ist, und eine neue Brille auch. Und dass die Lieblingsbücher mitten in der Nacht verbrannt sind. Eigentlich ist das alles so egal. So lange wir noch Eislaufen gehen. Durch die Stadt streifen, als wäre das nicht unser Zuhause. Und so… Continue reading Eigentlich … oder: ach, egal
Vom Verlieben und Verschenken
“By my hat, well jested!” said the duck. “That men should love forever, without cause! Who can find reason or wit there? Does one who is mirthless dance merrily? Who should care for him who is carefree? Yea, quack!” said the duck loud and long, “God knows there are more stars than a pair.” (Geoffrey… Continue reading Vom Verlieben und Verschenken
Placebo.
Diese Nacht beginnt, als sie um Mitternacht einen endlosen Kuss will, während die letzte Kaffeebohne zu Boden fällt. Sie sitzt in ihrer kleinen Küche vor einer leeren Tasse und einem Teller voller Kuchenkrümel. Mit den Fingern schiebt sie die Reste hin und her. Sie kann in der warmen Wohnung bleiben, dann fehlt ihr Kaffee zum… Continue reading Placebo.