Fluchtplan

Hätten wir einen Plan, fänden wir einen Standpunkt und kennten unsere Koordinaten, vielleicht stünden wir bei A7, oder M8. Wir würden suchen, mit unseren Augen, mit unseren Fingern, leise auf eine Reise gehen, uns vorantasten und die Straßen sehen, die Sackgassen, die Gebirge und alle Meere. Hätten wir einen Plan, würden wir sehen, wo das Ziel… Continue reading Fluchtplan

Übersommert

Wir haben das doch alles schonmal gehabt, alles schon gelesen, gesehen, gehört, und jetzt blicken wir darauf mit diesem Blick — ja, welchem Blick eigentlich. Wohl mit diesem Blick, der misst, taxiert, der wiegenden Kopfes vergleicht, abwägt und in Gedanken bereits aussortiert. Ein Gesichtserkennungsblick ist das, in dem, was mal Hirn war, sitzt jetzt ein… Continue reading Übersommert

G.

Gelacht: beim Blick auf ein Display, über schlechte Witze, beim Anblick des Weinflecks auf der frisch gestrichenen Wand, beim Blick auf ein Desaster, beim Betrachten des verbrannten Kuchenbodens, beim Lesen einer Karte. Geweint: in der U-Bahn und im Taxi. Gekümmert, nur nicht um verschmierte Wimperntusche. Gekichert (Teenie-Style). Gegrübelt. Geflucht. Geworfen: Blicke und Papierflieger, Bälle, Sand,… Continue reading G.

.   Es ist wie jeden Samstag: Die Leute rennen durch die Straßen, stoßen mit großen Einkaufstüten an andere Leute, stolpern in Geschäfte, fahren mit ihren Einkaufswägen über Füße und durch einen kleinen weißen See, den eine zerbrochene Milchflasche auf den Fliesen hinterlassen hat. Das Pling der Scannerkassen, das Stimmengewirr, das streitende Pärchen, das sich nicht… Continue reading

Liebe ist ein mürber Keks (und umgekehrt)

Liebe ist der Schweizer Franken unter den Gefühlen. Und was kann selbst an Weihnachten nicht aufhören, an der Börse zu zocken? Das Spekulatius. Spekulatius reimt sich auf Kuss, aber Kuss ist nicht Liebe, Kuss kann Liebe sein, muss aber nicht, mathematisch ausgedrückt bedeutet das, dass eine Schnittmenge vorliegen kann, jedoch gleichzeitig eine stochastische Unabhängigkeit. Stochastisch abhängig wären sie,… Continue reading Liebe ist ein mürber Keks (und umgekehrt)

Schiach

. Alles, was ich hatte, war eine ungelesene Nachricht in meinem Postfach. Das warst Du, damals, 2010. So fing alles an. – Die besten Ideen hat man manchmal spät in der Nacht. Wenn man Nachrichten schickt, hin und her, erst zögerlich, bis sich alles verdichtet, dann gespannt nur noch darauf wartend, dass das Display leuchtet,… Continue reading Schiach

(gedicht.)

am rande der baustelle lagen die splitter einer fahrradlampe in rot die polizei kam sie wollte aufnehmen die schäden. die scherben. mit einem stift mit einem besen in der hand sprach der dicke polizist vom halten sie ihre schäden bitte im protokoll fest nehmen sie nur meinen stift nur liegen, liegen bleiben kann das nicht aber sag… Continue reading (gedicht.)

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Categorised as Gedichte

Und es war Sommer

Es war im Sommer vor drei Jahren, als Gustav eines Abends vorschlug, ein Auto zu mieten. Wir saßen in seiner WG am Küchentisch, der Küchentisch war eigentlich nur ein niedriger Couchtisch, wir saßen auf den beiden alten Sofas, die Gustav und zwei seiner schwedischen Freunde eines Nachts auf dem Heimweg von einer Party an einer… Continue reading Und es war Sommer

Bloggeburtstag: Das Wunder wird 5.

In der Sommernacht, als diese Seite zur Welt kam, war ich nachts um 3 auf einem kleinen Flughafen gelandet. Zurück in Deutschland nach einer Woche in London, setzte ich mich in mein Auto, fuhr noch bei jemandem vorbei, den ich sehr gern hatte, warf leise einen langen Brief, dicht beschriebene und bemalte Blätter, in seinen… Continue reading Bloggeburtstag: Das Wunder wird 5.