(gedicht.)

am rande der baustelle lagen die splitter
einer fahrradlampe in rot
die polizei kam sie wollte aufnehmen
die schäden. die scherben.

mit einem stift mit einem besen
in der hand
sprach der dicke polizist vom halten
sie ihre schäden bitte im protokoll fest
nehmen sie nur meinen stift
nur liegen, liegen bleiben kann das nicht

aber sag mir: können wir?
bleiben oder liegen
nehmen
_____was wir wollen
________oder uns zusammen
___________oder uns auseinander
halten
_____die luft an
________oder den moment
___________oder uns
fest
oder lose

oder können wir uns sehen,
zwischen den zeiten, und
sehen wir hinweg
über büsche bäume
häuser hügel berge die krümmung der erde
können wir sehen dass dort hinten das meer beginnt?
(oder endet, je nachdem, von welchem standpunkt man das sieht)
ich seh das von der seite

dass du weg willst dahin
wo es landschaft gibt und luft
zum atmen (als wäre die nicht überall
außer im weltraum

du sagst lass uns zum mond fliegen)
und schweben lernen
im weltraum gibt es aber doch außerdem

gar kein speiseeis
keine cocktailkirschen
und keinen wald um darin einen baum zu sehen
oder ein scheues reh-

parieren kann man nur
was der zahn der zeit nicht aufgegessen hat
die zeit ist ein goldhamster
selbst wenn man sie streichelt

läuft sie davon
genauso sind wir:
bei tageslicht so blind
nur bei nacht erkennen wir einander

an unseren zungenspitzen oder
dem abdruck
einer unterlippe
auf einem glasrand

auf den böden der gläser wohnt
unsere sehnsucht finden wir
sie so

lassen wir sie frei dann ist sie.

ein vogel für eine nacht
ein platz am strand
ein nest auf den dächern
eine treppe in die unendlichkeit.

Published
Categorised as Gedichte

By L.

I walk fast.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *