Irgendwie sind immer Leute da, gerade.
Zum Kochen, zum Essen, zum Reden, auf ein Glas Wein, zum Erzählen, zum endlich-schlafen-Können, zum Übernachten, zum Kaffeetrinken am Morgen, und zur ersten Zigarette des Tages. Sie kommen hierher, die vielen Stufen bis hier oben, nur kurz vorbeischauen wollen sie. Und am Ende — bleiben sie einfach hier.
Das macht mich froh.
Spärlich möbliert ist mein Zimmer. Und manchmal fällt morgens der Obstkistenschrank um. Ich habe nicht viel. Zwei Ohren und ein offenes Herz, ein Teller Pudding und eine Wolldecke sind alles, was ich geben kann. Doch die Lampen machen ein schönes Licht, es ist warm hier drinnen, es gibt einen Tisch aus einem alten Pappkarton. Und man kann die Blätter vor den Fenstern fallen sehen, der Kaffee ist gut, und wenn man ein wenig zusammenrückt und sich einer mit einem Mantel zudeckt, können viele Menschen hier schlafen.
Es kommt Besuch, aus dem fernen Süden, und aus dem nahen Norden, aus Kreuzberg und Lichtenberg, aus Tiergarten und aus ums-Eck. Wir sitzen in Cafés, der Besuch liest und ich schreibe, das ging lange nicht, und jetzt geht es wieder. Das ist schön. Ich zeige die Stadt, und spiele stolz den Fremdenführer, und dabei bin ich doch selbst so fremd hier. Aber immerhin kenn ich mich in der Fremde aus.