Der Himmel ist grau,,
Ich zähle die unter uns vorbeifahrenden Autos.
Höre deine Schritte auf den alten Holzdielen.
Das Fenster im Schlafzimmer ist noch offen
Der Vorhang bauscht sich auf.
.
Mein Atem gefriert an der Fensterscheibe
Ich küsse die Eisblume, sie zerläuft und hinterlässt
Nichts als eine Spur roten Lippenstifts.
Der Vorhang bauscht sich auf
Die Wolken ziehen weiter.
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Du stehst hinter mir
Pustest vorsichtig in meine Nackenhaare
Einst hast du damit nichts als Gänsehaut ausgelöst.
Die Wolken ziehen weiter.
Es wird Regen geben.
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Du streichst über meine schmerzende Schulter
Fragst, warum meine Augen
im Fensterspiegel so traurig aussehen.
Es wird Regen geben.
Der Wind frischt auf.
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Ich will mich nicht zu dir umdrehen
Wir leben in unterschiedlichen Klimazonen.
Bei dir ist weiterhin Sommer
Während ich in diesem Winter erfrieren werde.
Der Wind wird stärker werden
Während die ersten Tropfen fallen
.
Und frag mich jetzt nicht
Ob ein paar davon
meine Tränen sind.
.
(Winter 2007)
Ich stolperte gerade so durch die Internetlyrikwelt und las Dein schönes Gedicht. Die wiederkehrenden Verse binden das Ganze locker und leicht zusammen – das liest und fühlt man bis zum stimmigen Schluss. Wundervoll.