Verdrängen hilft nichts, oder: Hallo Herbst

… und auch in diesem Blog ist es nicht mehr zu verleugnen –
der Herbst ist da.
Modern wie er ist, hat er sich modisch ein wenig an den Farben des Herbstes orientiert, einem Mann, ähm, Blog von heute kann man das ja durchaus abverlangen 😉

Herbst… Das ist Nebel, Regen, griesgrämige Menschen, Novemberblues, blattlose, wie tote Bäume, verblühende Blumen, Heizung einschalten müssen, Kälte, die einem durch alle Kleider über die Haut kriecht. Aber
Herbst ist auch heimkommen ins Warme, sich an heißem Tee die Lippen verbrennen, Kürbisse, Äpfel und Trauben, warmes, goldenes Licht, Gedichte schreiben, in Pfützen springen, Blätter und Kastanien sammeln, Sonne, die durch buntes Laub scheint und tausend schöne Bilder. Deshalb also nun höchst offiziell:

Hallo Herbst!

Herbstzeit


Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren

und auf den Fluren laß die Winde los.


Befiehl den letzten Früchten reif zu sein

gib Ihnen noch zwei südlichere Tage

dräng sie zur Vollendung hin und jage

die letzte Süße in den schweren Wein.


Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr

wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,

wird lesen, wachen, lange Briefe schreiben

und wird auf den Alleen hin und her

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)


P.S.: Falls sich einer der 2 Blogleser wundert – ich weiß, dass seit 3 Wochen offiziell “Herbst” im Kalender steht, immerhin hat mein Leben mit einemHerbst angefangen. Aber gefühlter Herbstanfang war genau heute 🙂

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