Das Wichtigste zum Schluss: Die Vorsätze für 2010, ein bisschen Pathos, und ein Dankeschön

Es ist Silvester, die Zeit der großen omnipräsenten Jahresrückblicke ist hoffentlich bald vorbei. Die Zeit des “so war 2010” in jenen Medien, die meinen, der Bevölkerung damit etwas Gutes zu tun, und dabei doch meist nur noch einmal alles durch den selben Kakao ziehen, der schon in den letzten 12 Monaten eher wie das braune Pfützenwasser war, das im Kindergarten den Kleinsten immer als Kakao angedreht werden sollte. Ja.

Was hier trotz allem bleibt, ist immer die Frage: Wie war das Jahr, und wo ist es hin?

Gut war’s. Den Rest – wüsste ich selbst gern, und fürchte, es ist auf der Strecke geblieben, weiß ich doch nur noch, wo es war: Auf dem Land. In Wien. In Berlin. Und immer: Auf der Suche.

Vor genau einem Jahr, am 31. Dezember 2009, gab es hier eine Liste mit 8 Vorsätzen für 2010.

Und was war nun mit all den Vorsätzen? Gar nicht so schlecht war das. Vielleicht könnte man mir vorwerfen, sie abzunicken sei Selbstbetrug. Doch ich sage: Wenn man mit zunehmendem Alter (hört, hört) versöhnlicher wird, mit sich und seiner Umwelt, ist ein gut war’s kein Euphemismus. Sondern erst recht eine Erfolgsmeldung.

Da war viel Leben, in diesem Jahr.

Mit viel Musik und Draußensein, mit Tanzen, Lachen und viel Schönem. Da war auch Weinen und ein zu früher Abschied*, und manchmal spürt man das Leben erst einmal nur noch, weil es an einer Stelle wehtut. (…)  Ergiebig war das Jahr, viele Bilder, viele Texte sind entstanden, manche hier, manche woanders.

Und dann war da noch der Vorsatz, mit dem Brauchen aufzuhören, und ich gebe freiweg zu: Ich habe versagt. Jedenfalls fast, denn, hey, ich brauche kein Auto mehr (nur manchmal, da vermiss’ ich es), ich brauche auch kaum etwas von all dem Wohnungs- und Lebens-Kram, der doch nur Ballast war. Doch es gibt Manches, wovon ich viel mehr brauche, und wovon ich nie genug haben werde: Gute Gespräche mit guten Menschen. Schöne Tage, Abende, Nächte. Guter Kaffee, Musik, Kerzenlicht, – aber hey, aber wer braucht das nicht.

Was bleibt

nach all dem Suchen, Stöbern, ist die Dankbarkeit für alles, was war. Für alles, was gut tat, für alles, was wehtat, und auch für alles, was mich hat Achterbahn fahren lassen. Vor allem bleibt die Freude darüber, hier zu sein. Und immer noch lockt die Neugier auf das, was kommt. Die Hoffnung, dass es weitergeht, die Hoffnung, dass alles irgendwie gutgehen mag.

Das ist die Sehnsucht, der Wunsch, und, soweit in meiner Macht: Der Vorsatz. Für 2011.

Eines – dann doch noch.

Euch allen, die ihr hier mitgelesen, kommentiert oder mir E-Mails geschrieben habt: Danke. Danke fürs Vorbeischauen, danke fürs Schreiben, und danke fürs Wiederkommen.

Ich wünsche euch einen schönen Abschluss dieses Jahres, einen guten Beginn des neuen, und dass sich erfüllen mag, was auch immer ihr euch erträumt. Und: Habt es gut.

(Read on, my dear. Read on – next year.)

*30.12.: Nicht einer. Zwei. Ja, es kommt immer anders. … Und manchmal auch ganz anders, als man sich ausmalen mag. R.I.P.

By L.

I walk fast.

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