Was für ein Tag!

Tage wie der heutige gehören verboten.
Ich bin völlig erledigt.

  1. Meine Fahrt zur Arbeit dauert in der Regel (einfach) 35-45 Minuten. Das ist ok.
  2. Mit üblen Kunden (ja, das haben wir auch ab und zu) und blöden Fällen, unnötiger Bürokratie ohne Ende und x Mails mit der Bitte um Genehmigung/Rückruf/Erledigung (DRINGEND!!), die mir morgens um 8 schon die Laune verderben wollen, kann ich meist umgehen.
  3. Genauso damit, dass ich um 19:15 Uhr noch einen 5 cm-Stapel mit Unterlagen bekomme, die ich schon gestern an Kunden hätte verschicken sollen. Was mir nicht gesagt wurde. Ok, schon – aber zu spät.
  4. Ich habe auch absolut kein Problem damit, regelmäßig 11 Stunden am Tag ohne Pause zu arbeiten und mir halt zwischendrin ein Käsebrötchen und einen Apfel einzuverleiben.
  5. Und mit 10 Terminen in 8 Stunden komme ich auch klar. Auch wenn es da schon kritischer wird, vor allem, wenn 3 davon über eine Stunde dauern.

Aber irgendwann reichts.
Gegen 17 Uhr einen Anruf von einer Autowerkstatt bekommen [vor einer Woche nach der Arbeit einer rechts hinten draufgefahren, da sie sich im letzten Moment überlegt hat, doch zu am Vorfahrt-gewähren-Schild zu bremsen. In ihrem Auto waren 3 Kratzer auf der Stoßstange. Bei meinem ist die Stoßstange kaputt und Paul (=Auto) hat ein Auge verloren.].
Der Spaß (=die Reparatur an ihrem Auto)
kostet.

1800.

Euro.

*Schluck*.
Ich habe mir kurz überlegt, ob ich heulen soll. Ich bin eine Frau, ich darf das. (<- deswegen ist der Satz hier auch rosa. Obwohl ich rosa nicht mag. Aber ich bin eine Frau, ich darf das.) Und konnte mich, als ich mit meiner Versicherung telefoniert habe, gerade noch zurückhalten. Das war einfach zu viel. Und 1800 Euro sind auch nicht unbedingt die Summe Geld, die ich so spontan aus dem Ärmel schütteln würde.

Dafür steigt jetzt meine Versicherung um 45%.

Der Lautsprecher meines Laptops gibt nach langem Hin und Her nun gerade auch endgültig den Geist auf.
Mein Auto ist noch nicht repariert.
Ich muss am Samstag arbeiten. Bis 18 Uhr. Mindestens.
Und meinem Chef habe ich versprochen, zu unserer Teambesprechung morgen abend etwas zu essen mitzubringen (Einstand). Ich war schon heute morgen um 7 vor der Arbeit einkaufen – gebacken sind die Käseschnecken und Minipizzen aber immer noch nicht.

Mit entspannen ist auch nicht so – meine Wohnung ist ein Chaos, denn ich bin ja nie zuhause.
Und wenn ich zuhause bin, checke ich meine Mails, übe Klavier und schlafe. Äpfel verfaulen, es findet sich Leben im Kühlschrank, Zeitungen und dreckiges Geschirr stapeln sich, das Bett ist nie gemacht, Klamotten liegen in der Gegend herum,…

Falls jemand einen reichen Erbonkel hat, der mich (semivernünftiger Banker mit leidenschaftlicher Künstlerseele, Sinn für alles Schöne, guter Allgemein- und Spezialbildung im Finanzbereich, spielt Klavier, Geige, kann singen, ist belesen, kann kochen und sehr gut backen, ist wenigstens nicht ganz hässlich, brauchbares Gehirn inklusive) adoptieren würde, kann sich dieser gern unter “Kontakt” mit mir in Verbindung setzen.
Bis dahin werde ich weiter “Blackmore’s Night” zum Nichtaufregen hören und Schnecken backen.

“Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht.” (Herbert Grönemeyer)

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