gestern sah ich die Sonne. Sie schien zum ersten Mal in diesem Dezember, zur Sonnenuntergangszeit, und über alle Wolken hinweg. So leuchtete sie in mein Gesicht, und ich, ich schaute weg. Es ist seltsam, wenn man sich wochenlang auf etwas freut, und es möglichst schnell wegblinzeln will, sobald es da ist, weil es mehr ist,… Continue reading 3 Tage
Category: kurzgeschichten
Die Nacht, als ich beschlossen hatte, nicht schlafen zu wollen
Befand, dass es ein guter Zeitpunkt sei, die Mikrowelle zu säubern. Schrieb dir einen Liebesbrief und ließ beim Namen ein ________ . Dachte über den Unterschied zwischen tollen Kerlen und tollen Männern nach. Bezog mein Bett mit weißen Laken. Dachte nach, ob ich tolle Kerle und tolle Männer kannte und tolle Frauen, die zu ihnen… Continue reading Die Nacht, als ich beschlossen hatte, nicht schlafen zu wollen
Herbsthaut. Vom Schreien wütender Briefe mit erbrochenem Herzen
. Draußen fallen die ersten Blätter, und auch bei Sonnenschein ist der Wind wie Eis. Man kocht Suppe und löffelt sich langsam Wärme in den Bauch, denn die Kälte hat ihr Zelt in einem aufgeschlagen und probt den Anarchismus. Die Heizung dreht man weiter auf, doch zu kalt, zu schwer, zu arm fühlt man sich.… Continue reading Herbsthaut. Vom Schreien wütender Briefe mit erbrochenem Herzen
Überall, wo ich mich hinsetze, liegt Taubendreck oder fünf Prozent Wahrheit
Ich schiebe mich ins Halbdunkel der Buchhandlung. Alle, die hier am Eingang warten, sehen gleich aus. Die selben schwarzen Sonnenbrillen, die selben Shirts, die selben kurzen Hosen. Die selben Stoppeln auf den Beinen. Ich sehe gar nicht erst in ihre Gesichter. Ich betrachte die Haut in ihren Armkehlen. Ein Regal sieht mich hilflos an und… Continue reading Überall, wo ich mich hinsetze, liegt Taubendreck oder fünf Prozent Wahrheit
(Dann hab ich auch) Zwei.
Vor, zurück, vor, zurück. Ich lass die Beine baumeln und guck auf die Straße. Da fährt ein Junge auf einem super Fahrrad vorbei. Es ist schwarz und ein bisschen rot, und macht die ganze Zeit “sssssssst”. Ganz drüben, auf der anderen Straßenseite, ist eine … eine … A – po – t – heke. Ah,… Continue reading (Dann hab ich auch) Zwei.
Zuckerlöffel.
Ein letztes Poltern, dann fällt die Haustür ins Schloss. Draußen startet der Wagen. Niemand sagt ein Wort. Ben verschwindet im Arbeitszimmer. Einige Minuten später taucht er wieder auf. Streicht sich mit der Linken über die Stirn. In der Rechten hält er sein Notebook, setzt sich ans andere Ende der Eckcouch, klappt es auf. Der Raum… Continue reading Zuckerlöffel.
Eines Morgens lag ein Mann vor meinem Bett.
Ich war noch ganz benommen, setzte mich auf, sah noch einmal hin und konnte es nicht fassen. Es war Mai, da stellen manche Leute ganze Bäume vor fremde Haustüren, warum nicht auch einen Mann vor ein Bett. Beim dritten Hinsehen lag er immer noch da. Auf dem Rücken, eine Hand unter meiner Matratze. Er sah… Continue reading Eines Morgens lag ein Mann vor meinem Bett.
4 Tage. (Folge 2/2)
Ich hatte nichts, was ich ihr hätte geben können. Laufen, liegen, von hohen Felsen ins Meer springen. Begehren. In all dem war ich Meister, trotz Anflügen von Höhenangst. Doch mein Körper liebte das Wasser. Wenn er langsam auf den Grund eines Sees sank, war die Wasseroberfläche mein Himmel. Und nur wenn ich im Regen stand… Continue reading 4 Tage. (Folge 2/2)
4 Tage. (Kurzgeschichte, Folge 1 von 2)
Es war heiß. Wir gingen zusammen durch den Fluss, die glatten, kalten Kiesel unter den Füßen.
hier.
Prolog. Mir ist übel und eiskalt, hastig drehe ich das Gebläse hoch. Stufe 4. Der Motor ist noch zu kalt, es bläst nur kalte Luft in mein Gesicht. Ich fasse an meinen Hals, die Bluse ist falsch zugeknöpft. Ich will sie auf- und wieder richtig zumachen, meine Hände zittern, ich kann die Knöpfe nicht fassen.… Continue reading hier.