Letzten Sommer gab es Freiluftkino im Volkspark Friedrichshain. Das war ziemlich awesome, da es warm war und ziemlich finster, so dass das einzige, was hell war, die Leinwand und außerdem der Sternenhimmel waren, und außerdem hatte ich einen Physiker dabei, und mit Physikern kann man lustige Diskussionen über so ziemlich alles führen.
Besonders awesome war jedenfalls der Film: Gerhard Richter Painting. Ich fand den Herrn Richter so schon spannend, und seit dem Abend bin ich ziemlich großer Fan, auch, weil er eigentlich völlig verschroben ist und sich ziemlich wundert über den Rummel um seine Person und weil er immer aussieht, als ob er gerade denkt “lasst mich! Ich will doch nur spielen!”. Außerdem hat er’s wirklich drauf. Und deshalb muss man diesen Film unbedingt sehen. Das auf dem Bild hier ist übrigens die Hand Gottes Richters. Die anderen Lichtpunkte sind Parklaternen.
Gerhard Richter sagt auch ziemlich gute Sachen, deshalb habe ich mir während der Vorstellung im Dunkeln mit Filzstift seine besten Sätze auf beide Unterarme geschrieben (ich bin Rechtshänder). (Bei Tageslicht betrachtet erschließt sich der Unsinn dieser Idee, ganz besonders an den durch Unterstreichung gekennzeichneten Stellen.) Das Ergebnis, exemplarisch an einem Unterarm (das auf seine Rücksendung wartende Zalando-Paket rechts unten im Bild hat nur eine Rolle als Statist abbekommen):
Ich habe kein einziges Zitat später noch lesen können, und deshalb und auch für alle, die den Film noch nicht gesehen haben, ist das hier eine besonders gute Nachricht: den Film gibt es jetzt bei Arte (danke für den Hinweis an André). Der Film ist noch bis Mittwoch online, nämlich hier, man kann sich das also ganz toll am Wochenende anschauen (das geht bestimmt auch mit Laptop auf dem Balkon). Ich werde das jedenfalls machen (und diesmal einen Block zur Hand haben).
[vimeo 28851441 620 350]
Herzlichen Dank für den Tipp. Hat mir eine lange Zugfahrt etwas angenehmer gemacht. Gruß von einem Physiker.