Jeden Tag fahre ich die Landstraße zwischen H. und U., dem nächsten und übernächsten Ort, entlang. Die beiden Ortschaften liegen 2,5 Kilometer auseinander.
Auf der Hälfte der Strecke fährt man über eine kleine Brücke, nur 3 Meter lang. Hier ertranken vor sechs Jahren ein Schulkamerad und sein bester Kumpel in einem Bach, als sie auf dem Heimweg von einem Fußballspiel waren.
500 Meter weiter, die nächste, größere, Brücke.
Am ersten Brückenpfeiler steht sehr lange schon ein Holzkreuz. Mit scheinbar nie welkenden Blumen. Und einer Kerze, die immer brennt. Wer sie anzündet, weiß ich nicht.
Es ist nicht wichtig, wie hoch die Wolkenkratzer sind, die wir errichten.
Sondern wie tief die Spuren sind, die wir in den Herzen und Gedanken anderer hinterlassen.
Im Gedenken an Barbara.