Benzin. Benzin. Noch mehr Benzin! Das hört ja gar nicht mehr auf!
Zugegebenermaßen habe ich spätestens nach 500 Metern kaum mehr die Autos vor und neben mir geachtet – mein Hauptinteresse galt dieser nicht enden wollenden Ölpfütze auf meiner Fahrspur.
Von der Bundesstraße am Ortseingang schlängelte sie sich unter mir durch diverse Pfützen und Spurrinnen vorbei am Kino, dem Theater und verschwand erst in der Nähe eines Einkaufszentrums an einer Kreuzung – das Auto mit Loch (von einem Leck kann man da vermutlich nicht mehr sprechen) war abgebogen.
Nach einigem Hin- und Herüberlegen siegte mein Umwelt- bewusstsein, als es in einer Endlosschleife “ein Tropfen Öl kann 1000 Liter Wasser verseuchen! Ein Tropfen Öl kann…!” skandierte.
Ok, zuständig ist die Feuerwehr. Hat mal bitte jemand die Nummer?
Die erstbeste Nummer, die mir einfiel (sie blieb ausßer dem Rettungsdienst auch die einzige), war der Allround-Notruf 112.
Zugegebenermaßen leicht aufgeregt saß ich dann im Parkhaus (mit Empfang!), habe gewählt und mich dann über die entspannte, ruhige Stimme meines Gesprächspartners gefreut (im Nachhinein – die braucht man in dem Job vermutlich). “Ähm, ich weiß nicht, ob Sie dafür zuständig sind…” Er war. Notierte sich meine Angaben, verstand irgendwann auch, wo die kilometerlange Pfütze begann und versprach, sich darum zu kümmern, er wollte sich melden, falls noch irgendetwas sei.
Mann, war ich hinterher stolz! Mein Umweltbewusstsein tätschelte mir zustimmend die Schulter, hob den Daumen und ich hatte das Gefühl, eine gute Tat im Wert von 3 Wochen “jeden Tag eine gute Tat” und gleichzeitig etwas zur Rettung der Menschheit getan zu haben 😉