Immer wird es Nacht sein

. In meinem Traum warst Du, bis ich begriff, dass Du kein Traum warst, als Deine Stimme sich mit dem Weckerklingeln mischte, als blechern das Geräusch aus deinem Telefon in die weiche Stille des Schlafzimmers krachte. Du rütteltest mich an der Schulter. “Hey! Aufwachen!” Fünf Uhr zwanzig. Kein Morgen wird gut, nur weil man “guten Morgen”… Continue reading Immer wird es Nacht sein

Geht auf die Straßen raus und tanzt!

Packt eure Mäntel in den Schrank, werft eure Wollschals in die Ecke, lasst eure Handschuhe zuhause und hört auf, euch unter euren Mützen zu verstecken. Steckt eure schwarzen Klamotten in eine Kiste und tragt mal wieder Rot und Grün und Bunt, kippt alle Glühweinreste und den Zimt weg, verbrennt die Tannenbäume und macht die Fenster… Continue reading Geht auf die Straßen raus und tanzt!

Nagyon boldog ist Ungarisch und heißt herzensfroh. Herzensfroh ist ein schönes Wort.

Wenn ich glücklich bin, kann ich nicht schreiben, seufzt du der Rauhfasertapete entgegen. Ich könnte dir antworten und will es nicht. Wollte ich dir antworten, könnte ich dir erzählen, warum das so ist. Ich könnte dir sagen, dass die Sehnsucht immer erfüllender ist als das Glück. Weil die Idee vom Glück immer schillernder, bunter, gewaltiger… Continue reading Nagyon boldog ist Ungarisch und heißt herzensfroh. Herzensfroh ist ein schönes Wort.

It was a very good year.

(Die Geschichte zu dieser Farbfotografie ist ein Konzert und ein Lied, das nur ein Cover war, und dass ich das allererste Mal überhaupt den Sänger einer Band um ein Autogramm bat und dabei ein wenig verliebt kicherte (was daran lag, dass ich auch ein wenig verliebt war, was wiederum unter anderem an den Haaren des… Continue reading It was a very good year.

zweinulleinseins.

Jahresrückblicke liest niemand, sie sind ätzlangweilig und Ende Dezember macht’s jeder (wenn man das ZDF ist, auch früher). Nur war dieses Jahr genug los für drei Jahre, wie sollte ich mir das alles merken? Und an die Kinder, die ich einmal haben werde: hier könnt ihr nachlesen, wie Mutters wildromantische Jugend war. Bitteschön. Januar Mein… Continue reading zweinulleinseins.

Das wird ein Sommer.

Warum der Sommer großartig wird: 1. Erdbeeren essen 2. Kirschkernweitspucken 3. Knutschen 4. Cafésitzen 5. Die Füße in der Spree baden 6. Sand in den Schuhen haben 7. Im Park liegen 8. Wolken zählen 9. ice, ice, baby 10. Sommermixtapes verschenken 11. Weil der Sommer in Wien so unglaublich war. 12. Eiswaffelknuspern 13. Seebaden 14.… Continue reading Das wird ein Sommer.

Friedrichstraße 145

Ein neues Kapitel, ein Brennen in den Augen, ein neuer Schmerz. Seit Stunden sitze ich auf diesem Stuhl aus Metall, eine Ausgeburt der Sitzmöbelhölle, es war kein anderer Platz mehr frei, als ich hier ankam, um in einem Buch zu ertrinken, nun sitze ich hier und mein Rücken dankt es mir. Ich rücke näher an… Continue reading Friedrichstraße 145

Was Morgen ist

. 01 Uhr 45. Ich sitze auf einem Barhocker, einen meiner Füße auf dem Boden, den anderen in der Luft, und drehe ein Weinglas zwischen meinen Händen. Am anderen Ende der Bar sitzt ein Endzwanziger Anfangdreißiger, sein einziges Interesse gilt den Erdnüssen vor ihm auf der Theke und in seinen Mundwinkeln kleben Nusskrümel. Am kleinsten… Continue reading Was Morgen ist