Lichtbrechung (and so are we)

Um die Mittagszeit wieder Brot, Schinken, Käse, Auberginen im Café. Die beiden Besitzerinnen haben außergewöhnlich tiefe Stimmen, ich mochte es, wenn ich sie auf die Ferne mit den Gästen plaudern hörte, obwohl oder weil ich sie kaum verstand, der Klang war angenehm, ich bezahlte und gab mehr Trinkgeld als der Reiseführer üblich nennt. Danach war… Continue reading Lichtbrechung (and so are we)

Statt Karten

“Schreib doch mal ne Karte, oder ruf mal wieder an”, hast du gesagt und mich dabei so angeschaut. Ich hatte immer gedacht, wir könnten mal anfangen, das sein zu lassen, dieses Verpacken von Wünschen und Wollen in glitzernde Blicke und das Drumherumschlingen von Formulierungen. Ich werde die Karte vergessen und anrufen werde ich auch nicht.… Continue reading Statt Karten

Fluchtplan

Hätten wir einen Plan, fänden wir einen Standpunkt und kennten unsere Koordinaten, vielleicht stünden wir bei A7, oder M8. Wir würden suchen, mit unseren Augen, mit unseren Fingern, leise auf eine Reise gehen, uns vorantasten und die Straßen sehen, die Sackgassen, die Gebirge und alle Meere. Hätten wir einen Plan, würden wir sehen, wo das Ziel… Continue reading Fluchtplan

Übersommert

Wir haben das doch alles schonmal gehabt, alles schon gelesen, gesehen, gehört, und jetzt blicken wir darauf mit diesem Blick — ja, welchem Blick eigentlich. Wohl mit diesem Blick, der misst, taxiert, der wiegenden Kopfes vergleicht, abwägt und in Gedanken bereits aussortiert. Ein Gesichtserkennungsblick ist das, in dem, was mal Hirn war, sitzt jetzt ein… Continue reading Übersommert

Hamburg ist eine schöne Stadt

Samstag Nachmittag, sechzehn Uhr siebenunddreißig. Ihre Anschlussmöglichkeiten. Ich stieg aus dem Zug, ging den Bahnsteig entlang, die Treppen hoch, zum Ausgang. Taxistand. Ich stieg ein, ich sitze immer hinten rechts, ich suchte nach der Nachricht mit seiner Adresse. Wir fuhren los. Ich öffnete die Fensterscheibe, lehnte den Kopf gegen die Tür, machte die Augen zu und atmete… Continue reading Hamburg ist eine schöne Stadt

Das war die Frage.

Es gibt im Internet einen Briefkasten für Briefe ohne Absender. Formspring heißt der, und die Fragen, die da ankommen, sind manchmal lustig („warum twitterst du andauernd über sex, anstatt ihn zu machen?“), manchmal naheliegend („wie alt bist du?“), und oft einfach schön („Fährst du mit mir ans Meer?“). Ich mag das. Zu einer Frage gehört… Continue reading Das war die Frage.

(ohne Titel)

The only two places where I feel absolutely safe are either in a bed with fresh, white sheets and pillows surrounding my head. Or in water. Like on the bottom of a swimming pool. Alone. Weightless. Peaceful. Nobody talking. Just being. Those are the only two places.