Piraten, Eis und Höchstgeschwindigkeit – zwei null eins drei. 2013.

“Hallo, 2013, du Jahr, in dem die Dinge weitergehen. Du hast noch knapp 24 Stunden zum Anlaufen. Und dann zeig’ mal, was du kannst.” Das habe ich vor genau einem Jahr gesagt. Hätte ich geahnt, wie es wirklich wird, hätte ich mich mit der Aufforderung etwas zurückgehalten. Januar Zum Jahresanfang geknutscht, zwei Stunden später gekotzt.… Continue reading Piraten, Eis und Höchstgeschwindigkeit – zwei null eins drei. 2013.

Ich reise allein

Alleine zu reisen bedeutet für mich daher auch, dass ich mir immer wieder bewusst mache, dass ich bisweilen den sozialen Stecker ziehen muss, damit es mir gut geht, und dann irgendwo hinfahre, wo es schön ist und ich wieder Kräfte sammeln kann. Das Tolle ist: egal was vorher alles los war – spätestens nach drei… Continue reading Ich reise allein

Spekulatius vom Wühltisch

(Symbolbild) Zum ersten Mal seit vielen Jahren habe ich Spekulatius nicht selbst gebacken, sondern gekauft. Am Samstag, den 14. Dezember, war ich im Supermarkt, ich wollte Milch kaufen, fand aber plötzlich den Gedanken an Kekse sehr viel interessanter. Auf dem Weg zum Keksregal kam ich an den letzten Paletten mit den Weihnachtsartikeln vorbei. Genauer: an… Continue reading Spekulatius vom Wühltisch

Weit (weit weg)

Ich sitze im Auto und fahre aus der Stadt hinaus. Eigentlich hatte ich das nicht geplant, eigentlich hatte ich mir überlegt, das reicht, wenn ich das nächstes Mal mache. Aber dann saß ich an einem Samstag Abend in der Bar, mit einem Isländer, einem Finnen und einem New Yorker, der eigentlich Venezolaner ist, wir tranken Bier, es gibt ein eigenes Weihnachtsbier hier, das ist ganz dunkel, fast schwarz, und schmeckt ein wenig nach Malz. Das mit der Bar, das war die Idee des Finnen, also saßen wir da und redeten, über das Alleinereisen und Wikileaks und Nazis. Und dann war es plötzlich Mitternacht und alles war klar: dass die Länder nie so sind wie ihre Hauptstädte. Dass ich endlich ein erstes Gefühl dafür bekommen will, was für ein Land das ist. Ich ging zur Rezeption, sagte, dass ich in der kommenden Nacht nicht da sein würde (ok), fragte, wo man denn hier ein Auto mieten könne (die Straße runter, da rechts), auf meinem Zimmer suchte ich ein Hotel, buchte und ging schlafen.

Am Sonntag Morgen um 09:40 Uhr breche ich auf. Ich will raus aus Reykjavik, die Westküste entlang, mein Ziel ist ein ein kleines Dorf auf einer Halbinsel. Es ist noch dunkel. Stockdunkel. Der Tag beginnt hier inzwischen gegen 11:30 Uhr, um 13 Uhr steht die Sonne am höchsten, also gerade so hoch, dass sie ganz über den Horizont schaut, und um 14:30 Uhr wird es auch schon wieder dunkel. Um 16 Uhr ist es Nacht.

Ich habe ein ganz kleines Auto gemietet, das günstigste, das sie hatten, mein Gepäck habe ich auf der Rückbank und den Beifahrersitz verteilt. Es ist der erste Advent, es soll den ganzen Tag regnen, für den folgenden Tag ist Schnee angesagt. Auf den Straßen ist kaum ein Auto zu sehen, ich fahre um die Stadt herum, 60 km/h, aus der Stadt heraus auf die Ringautobahn, die einmal um die Insel führt, 90m/h. Sturm, der das Auto zur Seite drückt. Regen gegen das Dach und die Scheiben. Ich schalte das Radio ein und drehe die Musik auf. Auf Senderspeicherplatz eins laufen Weihnachtslieder, ich verstehe zwar den Text nicht, aber das Glöckchengeläut im Hintergrund. Auf Senderspeicherplatz zwei läuft R’n’B, auf der drei auch, auf der fünf etwas, das klingt wie Volksmusik. Auf der sechs läuft die isländische Version von “Hey Baby”. Und dann fahre ich, immer weiter geradeaus, durch einen Tunnel unter einer Bucht hindurch, 1000 Kronen die Durchfahrt, das sind etwas über sechs Euro. Weiter durch karges Land, alles hier ist karg und kahl, über endlose Straßen in die Berge.

Hallo Island, Tag 2: Puderzucker auf Lava, Teddybären klauende Weihnachtsmänner, Wut-Gifs und Wasser von überall

Gemacht Touristenprogramm. Endlich mal Teil einer Bewegung sein! Allerdings einer Bewegung, die sich doch eher … langsam bewegt. Mit der bin ich auf der ersten Station des Tages gleich mal in einem Gewächshaus gelandet, das so bei Nacht (also um 10:30 Uhr morgens) aussieht wie ein UFO. Und das außerdem genauso viel Strom verbraucht wie… Continue reading Hallo Island, Tag 2: Puderzucker auf Lava, Teddybären klauende Weihnachtsmänner, Wut-Gifs und Wasser von überall

Hallo Island! Tag 1: Vulkane im Garten, Zimt, Gnome und Weihnachtsbaumsicherungen

Es regnet, es ist kurz vor stockdunkel und schweinekalt, als ich mit nur so halb zugeknöpften Mantel über die Landebahn in den Flughafen laufe. Ich bin froh, endlich hier zu sein. In Berlin war alles noch ein bisschen spannender, als mir lieb war, erst musste ich zur Sprengstoffkontrolle meines Macbooks, dann zur Gepäck-Nachuntersuchung, und das… Continue reading Hallo Island! Tag 1: Vulkane im Garten, Zimt, Gnome und Weihnachtsbaumsicherungen

Die Liebe geht, die Lieben aber bleiben

Es gibt da diese Kneipe, weiter unten in der Stadt. Man geht von hier aus links, dann rechts, dann sehr, sehr lange geradeaus, an der Kreuzung mit der Straßenbahnhaltestelle biegt man links ab, geht dann noch einmal geradeaus, und da ist sie dann irgendwann, auf der linken Seite. Ich bin gerne dort, das Bier ist… Continue reading Die Liebe geht, die Lieben aber bleiben

Woche woanders #8: tanzen mit Pi und Motorrädern, Haare zu Waffen und Gedichten, und dann ab damit in den Baumarkt

Wir hatten das ja schon lange nicht mehr hier. Das liegt daran, dass ich viel weg war, dass ich meine Feeds nicht mehr lesen wollte, dass ich das Sofa nicht einmal mehr gedanklich verlassen wollte, weil ich so, so müde war, dass ich nach wie vor alle guten Ideen in 2000 Zeichen lange SMS stecke… Continue reading Woche woanders #8: tanzen mit Pi und Motorrädern, Haare zu Waffen und Gedichten, und dann ab damit in den Baumarkt