"Meine Welt" – ein Fotowettbewerb: Glückwünsche werden entgegengenommen ;-)


24.September 2007

– meine Mum zeigt mir eine Ausschreibung in der Heilbronner Stimme, der regionalen Tageszeitung: Blende 2007, ein deutschlandweiter Fotowettbewerb mit regionalen Vorausscheidungen, ausgeschrieben in 60 teilnehmenden Tageszeitungen.
Themen: “Die Farbe Rot” und als Spezial-Jugendthema “Meine Welt”
Einsendeschluss: 1.Oktober, Montag eine Woche später.

Abends alle gesammelten Fotowerke hektisch am PC durchgeblättert, beim Online-Service bestellt und gehofft, dass es noch bis zur Deadline reicht.
Donnerstags kam die Nachricht: Ich kann die Poster am Freitag abholen.
In der Mittagspause zum Abholmarkt gerast, dort die Bilder schnell beschriftet, dabei versehentlich den Umschlag zerrissen, egal, schnell zur Redaktion, Bilder eingeworfen – und gehofft…

Vergangenen Mittwoch, nichts Böses ahnend, aufgestanden – um zwei Stunden später mit “Hallo große Gewinnerin!” angesprochen zu werden.
Ich habe den ersten Platz zum Thema “Meine Welt” gewonnen! Und das Beste: Ich wusste nichts davon, hatte keine Ahnung, das Ganze sogar inzwischen völlig vergessen 🙂

Neben einem warmen Lob und einer Bild-Fehlinterpretation gab’s von der Heilbronner Stimme dafür eine Goldmedaille (sehr hübsch!) und eine Urkunde. Mein Bild liegt inzwischen bei der Bundesausscheidung – wenn alles gut läuft, bekomme ich möglicherweise einen dieser Preise

P.S.: Warum ausgerechnet dieses Bild zu einem Thema wie “Meine Welt”? Gute Frage.

Ich in aufgewachsen in einem Ort, in dem mindestens 50% der Einwohner Russlanddeutsche sind, in meiner Klasse waren immer mindestens 2 Olgas und auf Russisch tuschelnde Mädels standen meist irgendwo auf dem Schulhof.
Das Bild entstand vor einem Jahr bei einem Ausflug nach
Karlsruhe, schon vorbeigerast am Schaufenster, gestutzt, stehen geblieben und schnell fotografiert. Mit der Frage im Hinterkopf: Wenn sie “auch Deutsch” sprechen, was denn dann noch? Die Aussage bezieht sich jedoch auch auf die Ladenmitarbeiter und die Tatsache, dass Konsum nicht mehr ausschließlich “deutsch” ist, sich also auch Läden auf ausländische Kundschaft einstellen müssen.
Gerade tagsüber, bei der Arbeit, treffe ich so viele Ausländer oder eben Deutsche, die aber Eltern aus der Türkei, Russland, Kasachstan, Spanien,… haben, dass wir nicht mehr von der Hand weisen können, dass man fast schon damit werben könnte – “wir sprechen Russisch, Türkisch, Arabisch – und wir sprechen auch Deutsch”.

Dieses multikulturelle Leben ist “meine Welt”.
Darum.

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